In dicht bebauten Städten wird Wasser zu einer immer kostbareren Ressource. Gleichzeitig entsteht dort täglich eine große Menge an sogenanntem Grauwasser – also leicht verschmutztem Abwasser aus Duschen, Badewannen, Handwaschbecken oder Waschmaschinen. Nach einer Reinigung kann dieses Wasser wiederverwendet werden – etwa zur Bewässerung von Grünflächen, Dachgärten und Fassadenbegrünungen.

Die dichte Stadt als Natur – das wird mit Grauwasser möglich!

Im Vortrag von Oliver Pongracz und Susanne Formanek wird gezeigt, wie sich eine innovative Nutzung von Grauwasser in die Praxis umsetzen lässt. Dabei geht es nicht nur um die Bewässerung von Pflanzen, sondern auch um die Rückgewinnung von Wärme – ein wichtiger Beitrag für die energetische Sanierung von Bestandsgebäuden. Anhand bereits umgesetzter Lösungen berichten die Vortragenden, wie sich städtische Dichte, ökologische Vielfalt, Energieeinsparung, Sanierung und soziale Qualität miteinander verbinden lassen.

Am Beispiel des Umbaus der Krauergasse 2 in Wien wird anschaulich gezeigt, wie begrünte Fassaden, Dächer und Höfe neue Lebensräume für Pflanzen und Tiere schaffen – selbst in dicht bebauten Stadtteilen – und dabei das Mikroklima spürbar verbessern. Das Projekt steht exemplarisch für eine neue urbane Baukultur, in der Natur und Stadt keine Gegensätze mehr sind, sondern gemeinsam die Grundlage für eine widerstandsfähige, lebenswerte Zukunft bilden.

Susanne Formanek ist zudem Nutzerin einer Wohnung in der Kauergasse und berichtet vom täglichen Umgang mit Grauwasser.

Oliver Pongracz, STREBEL WERKE GmbH, zeigt als Hersteller von Heiz- und Wasserkreisläufen, wie aufbereitetes Grauwasser technisch wiederverwendet werden kann – zur Energie- und Wärmenutzung, in integrierten Systemen für Wohngebäude, Bestandsbauten, ganze Quartiere und Stadtteile.

Susanne Formanek, GRÜNSTATTGRAU, berichtet als Leiterin des Kompetenzzentrums für Dach-, Fassaden- und Innenhofbegrünungen, wie aufbereitetes Grauwasser genutzt werden kann, um städtische Gebäude auch in Zeiten zunehmender Hitzetage und Trockenperioden zuverlässig mit Wasser zu versorgen.

Zoom-Zugangslink: 

https://bokuvienna.zoom.us/j/67848465261?pwd=RktrL2M5VzR0SDdaNmFTMlRjUGs3Zz09

Diese Vortragsreihe ist eine Kooperation zwischen der Stiftung Biotope City, dem Institut für Landschaftsplanung (ILAP) und dem Institut für Ingenieurbiologie und Landschaftsbau (IBLB) der Universität für Bodenkultur Wien. 

https://biotope-city.net/   
Helga Fassbinder im Namen des Teams von Biotope City Journal